Was versteht man unter der gutbürgerlich deutschen Küche?
Die gutbürgerlich deutsche Küche hat ihren Ursprung im 19. Jahrhundert. Damals herrschte das Zeitalter der Industrialisierung, welches davon gezeichnet wurde, dass es immer noch eine beachtliche Kluft zwischen Wohlstand und Bauerntum gab. Der Mittelstand, das sogenannte Bürgertum, war zwar vorhanden, aber dennoch eine Minderheit. Aus diesem Grund gab es in Bezug auf die Esskultur auch nur die herrschaftliche Haute Cuisine oder die von materiellen Einschränkungen geprägte Bauern- oder Arbeiterküche. Die Frauen des bürgerlichen Mittelstandes begannen jedoch höhere Ansprüche an die Qualität des Essens zu stellen und waren dafür auch bereit mehr Kosten aufzuwenden sowie mehr Kenntnisse über das Kochen zu erlangen. So entstand die gutbürgerlich deutsche Küche.
Was zeichnet die gutbürgerlich deutsche Küche aus?
Die gutbürgerlich deutsche Küche wurde in Alltagsküche und Sonntagsküche unterteilt. Beide sind von hochwertigen Gerichten geprägt, wobei die Sonntagsküche in der Regel mit mehr Aufwand verbunden war, wie es beispielsweise beim Sonntagsbraten der Fall ist, und auch die externen Familienmitglieder zu Tische lud. Typisch für die gutbürgerlich deutsche Küche sind vor allem größere Fleischgerichte wie Wildgerichte und Braten, teures Gemüse wie Spargel und üppige Desserts in Form von Torten.
Was gibt es noch zur gutbürgerlich deutschen Küche zu wissen?
Heutzutage bezeichnet man die gutbürgerlich deutsche Küche oft als Hausmannskost, wobei hier zu erwähnen ist, dass die Hausmannskost auch Gerichte der Bauern- und Arbeiterküche, wie beispielsweise den Linseneintopf, enthält. In Restaurants werden die Speisen der gutbürgerlich deutschen Küche oftmals durch den Zusatz “auf bürgerliche Art” ergänzt.
