Viele Angestellte im Service und der Gastronomie kennen es: ein voller Laden, viele Sonderwünsche, einiges geht schief. Kurzum: es ist meistens stressig. Wenn man dann ohnehin schon nicht weiß, wo man anfangen soll, kommt es zusätzlich zu ungünstigen Missgeschicken. Man greift beispielsweise nach einem Glas oder Teller und anstatt das Geschirr auf dem Tablett abzustellen, wirft man es zu Boden. Oder man stößt mit vollem Tablett mit jemandem oder etwas zusammen und lässt das gesamte Tablett fallen. Das ist immer ärgerlich. An Tagen, an denen sowieso schon nichts so läuft, wie es soll, noch viel mehr.
Das passiert zwar nicht mit Absicht, aber einige Gastronomie-Inhaber berechnen dafür sogenanntes Bruchgeld. Dadurch soll der entstandene Schaden ausgeglichen werden, es soll neues Geschirr gekauft werden. In manchen Bundesländern, wie Bayern, ist dieses Bruchgeld sogar im Manteltarifvertrag verankert. Mitarbeiter sollen dadurch einen sorgfältigeren Umgang mit Gläsern und Porzellan an den Tag legen.
Der Mantel-TV, Gaststätten- u. Beherbergungsgewerbe, Bayern TV 20002.017 5.6.1997 Bundesanzeiger Nr. 231 vom 10.12.1997 besagt demnach:
- Nach §17 Bruchgeld, Zechprellerei, Kreditgewährung, liegen gebliebene Gegenstände: I. Für schuldhafte Beschädigung von Geschirr oder Gläsern kann Schadenersatz in der Höhe der Wiederbeschaffungskosten verlangt werden.
Für das Bruchgeld kann außerdem eine Pauschale erhoben werden. Dagegen kann sich ein Arbeitnehmer immer mit einer Haftpflichtversicherung absichern. Zudem muss das
Bruchgeld im Arbeitsvertrag schriftlich festgeschrieben sein. Allerdings gilt diese Regel nicht für Auszubildende gemäß Berufsbildungsgesetz.
