Was versteht man unter Biergattungen?
In Deutschland unterteilt man die Biersorten in sogenannte Biergattungen. Diese ergeben sich aus dem Stammwürzgehalt und haben alle ihre eigene steuerrechtliche Klassifizierung. Die Stammwürze beschreibt dabei die aus dem Malz gelösten Inhaltsstoffe der Bierwürze vor der Vergärung, und nicht etwa den Alkoholgehalt.
Welche Biergattungen gibt es in Deutschland?
In Deutschland gibt es aktuell vier Biergattungen mit jeweils einem anders starken Stammwürzgehalt. Am wenigstens Stammwürze hat das Einfachbier mit 1,5 % bis 6,9 %. Danach folgt das Schankbier mit einer Stammwürze von 7,0 % bis 10,9 %. Das populärste Bier auf dem deutschen Markt, das sogenannte Vollbier, besitzt einen Stammwürzgehalt von 11,0 % bis 15,9 %. Anschließend folgt die Kategorie mit der meisten Stammwürze, das Starkbier. Hier ist ein Stammwürzgehalt von mindestens 16,0 % erforderlich.
Was gibt es zu den Biergattungen noch zu wissen?
Der Stammwürzgehalt des Bieres ist immer die Grundlage für die Berechnung der jeweiligen Biersteuer. Das gleiche gilt auch für Biermischen oder aromatisierte Biere. So gibt es einige Biermischgetränke und Lückenbiere, deren Einführung vor 1993, also vor Etablierung der gültigen Einteilungen, lag, weswegen sie anfangs nicht gebraut werden konnten. Um die Höhe der Biersteuer zu ermitteln, wird der Stammwürzgehalt übrigens in Grad Plato gemessen. Dies ist eine Maßeinheit des deutschen Chemiker Fritz Plato. Dieser sagte, dass eine Würze mit einem Grad Plato grundsätzlich dieselbe Massendichte hat wie die Saccharose-Lösung, beispielsweise Haushaltszucker, eines Gewichtprozent Saccharose. Der aktuelle Regelsteuersatz pro Hektoliter Bier beträgt im Übrigen 0,787 Euro je Grad Plato.
